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AUF DEN SPUREN VON TUTANCHAMUN
Als erstes wurden wir in einen dunklen Raum geführt – war das schon das
Grab?
Nein, es leuchtete nur eine Leinwand auf und wir sahen einen Film über
Howard CARTER, dessen größter Wunsch es war, ein von Grabräubern
unversehrtes Pharaonengrab zu finden. Er glaubte so fest daran, dass es
dieses Grab gab, dass er sich durch nichts entmutigen ließ und immer
wieder Gelder auftrieb um weiter im Tal der Könige danach zu suchen. Im
Jahre 1922 war es so weit. Einer seiner Arbeiter legte Gesteinsbrocken
frei, die zu einer Grabkammer gehörten.
Carter traute seinen Augen nicht, als er durch ein
Loch in der Mauer spähte. „Ich sehe wunder-volle Dinge“, rief er.
Mit diesen Worten endete der Film, denn wir
sollten mit eigenen Augen das Staunen des Entdeckers nacherleben dürfen.
Im nächsten dunklen Raum huschte ein Lichtstrahl erst über die erste
Kammer mit Einrichtungsgegenständen, dann in die zweite Kammer mit
Waffen und schließlich in die eigentliche Grab- und Schatzkammer des
Königs Tutanchamun.
Noch nie hatte man einen toten Pharao entdeckt,
der von solch einer Pracht umgeben war. Howard Carter musste drei
ineinander gestellte Särge öffnen, bis er auf die Mumie des Königs
stieß. Unter den Leinenbinden wurden über hundert Schmuckstücke
gefunden. Die Arme waren unter den vielen prächtigen Armreifen kaum zu
erkennen. Dreizehn Ringe schmückten die Finger. Die Füße steckten in
Goldsandalen. Hüllen aus Blattgold schützten die Zehen. Eine goldene
Maske bedeckte Kopf und
Schultern.
Als sie abgenommen war konnte Carter in das
Gesicht des Königs blicken. Die Augen waren offen, die Nase durch die
Binden etwas platt gedrückt. Zwischen den geöffneten Lippen konnte man
starke weiße Zähne sehen. Der König trug eine mit Perlen besetzte Haube.
Die Ärzte schätzten, dass der Tote 1,65 Meter groß und von zierlicher
Gestalt gewesen sein musste, als er im Alter von etwa 18 Jahren starb.
Ein wenig fühlten wir uns schon wie Howard Carter, so beeindruckt waren
wir.
Erst jetzt betraten wir das eigentliche Museum mit
den Nachbildungen des Sarkophags,
der
Mumie und all den Schätzen im Grab. Photos durften wir nur ohne Blitz
machen, damit das Material keine Lichtschäden bekommt.
Auf dem Heimweg beschlossen wir, dass jeder von uns im Kunstunterricht
eine Pharaonenmaske herstellen wollte.
Im Moment arbeiten wir an den Vorentwürfen für die anschließende
Gipsmaske.
Die Ausstellung werden wir nicht so schnell vergessen. |
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